von Aktion Deutschland Hilft/Handicap International
Die kleine Ruth war sehr schwach. Sie schaffte es einfach nicht, sich hinzusetzen, zu krabbeln oder sich allein umzudrehen – ihr Körper hatte keine Kraft, weil sie zu lange zu wenig Nahrung bekommen hatte. Zusätzliche Essensportionen sicherten ihr Überleben, reichten aber nicht aus, um die Rückstände in der körperlichen und intellektuellen Entwicklung der Kleinen auszugleichen.
Unterstützung für Ruth & ihre Familie durch Handicap International
Mit einer speziellen frühkindlichen Therapie unterstützt Handicap International deshalb Ruth und viele weitere Kinder, die eine Unterernährung überlebt haben, auf ihrem Weg zu einer gesunden Entwicklung.
Großmutter Damaris kümmert sich rührend um Ruth und ihre beiden Geschwister. Die Mutter starb, als Ruth einen Monat alt war. Die Großmutter betreibt einen kleinen Kiosk vor ihrem Häuschen. Doch ihr Einkommen reicht zum Leben einfach nicht aus.
"Wir alle sind ständig hungrig", sagt Ruths Großmutter
"Wir alle sind ständig hungrig. Ich finde es sehr schwierig, genügend zu essen für die drei aufzutreiben. Manchmal verzichte ich aufs Essen, damit die Kleinen nicht noch hungriger schlafen gehen müssen", erzählt Damaris. Die Familie lebt im Dorf Toukra, ungefähr 15 Kilometer von der Hauptstadt N’Djamena entfernt. Allein die Kosten für den Bus könnte sich Damaris nicht leisten. Damit die kleine Ruth zu den Therapiestunden kommen kann, hilft Handicap International auch mit Geld für den Bus.
Angeline, Physiotherapeutin im Reha-Zentrum, übt geduldig mit Ruth, die nun 15 Monate alt ist. Sie benutzt bunte Spielsachen, um das schüchterne Mädchen zum Mitmachen zu animieren. Jede Aktivität hilft bei der Entwicklung: Das Halten eines Spielzeugs über dem Kopf stärkt die Streckung der Arme. Zeichnen mit Stiften unterstützt die motorische und intellektuelle Entwicklung. Das Kicken eines Balls oder das Schieben eines Plastikautos fördern die Bewegung, die Kraft und die Reflexe. Alles Reaktionen, die ein unterernährtes Kind wieder mühsam lernen muss.
Spielend stark werden
Angeline freut sich über die Fortschritte von Ruth: "Anfangs konnte sie nicht sitzen oder ihre Arme und Beine beugen – sie lag einfach nur auf dem Rücken. Jetzt ist sie schon viel mobiler und macht große Fortschritte."
Ganz wichtig bei der Spieltherapie: Die Angehörigen lernen, mit den Kindern zu Hause weiter zu üben. Großmutter Damaris weiß inzwischen genau, wie sie ihre Enkeltochter fördern kann, damit sie langfristig Chancen auf ein normales Leben hat.
Im Tschad herrscht Ernährungsnotstand. Über sieben Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Das Projekt der Stimulationstherapie für unterernährte Kinder wird vom Auswärtigen Amt im Tschad bis Juni 2024 gefördert. Insgesamt werden 7.500 unterernährte Kinder im Tschad, in der Zentralafrikanischen Republik, in Somalia, Mali, Ruanda und der DR Kongo erreicht und dabei unterstützt, sich ihrem Alter entsprechend zu entwickeln.
Mit 100.000 Euro Spenden kann Handicap International 483 weiteren Kindern helfen. Die vollständige Behandlung eines Kindes kostet rund 207 Euro einschließlich des Gehalts der Physiotherapeut:innen, Administrationskosten und Spielzeuge.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
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Stichwort: Hunger in Afrika
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