Eritrea – ein Überblick
- Karte: Eritrea liegt am Horn von Afrika.
- Religion: Etwa die Hälfte der Menschen in Eritrea sind Muslime, die andere Hälfte Christen.
- Einwohner: Die größten Volksgruppen des Landes sind die Tigrinya und die Tigre. Die Menschen in Eritrea sprechen Arabisch, Tigrinisch, Italienisch und Englisch; eine offizielle Amtssprache gibt es nicht.
Extreme Armut und eingeschränkte Freiheiten
Durch erfolgreiche Bildungsprogramme für Erwachsene können immer mehr Menschen in Eritrea lesen und schreiben: Mit fast 74 Prozent ist die Alphabetisierungsrate doppelt so hoch wie vor 20 Jahren. Doch noch immer besuchen vor allem auf dem Land zahllose Kinder keine Schule. Dabei besteht formal eine Schulpflicht.
Die Armut ist ein lange währendes Problem in Eritrea; etwa jeder zweite Mensch lebt dort unterhalb der Armutsgrenze. Verletzte Menschenrechte, fehlende Arbeitsplätze und mangelnde Bildungschancen sind weitere Gründe für die Menschen, in Länder wie Sudan, Äthiopien, Jemen oder Israel zu fliehen.
Rede- und Meinungsfreiheit, Versammlungs- und Religionsfreiheit sind nur eingeschränkt vorhanden, Oppositionsparteien sind verboten. Die Lage der Presse gilt als sehr ernst: Private Medien sind verboten, staatliche Medien werden zensiert und das Internet wird überwacht.
Eritrea: Friedensvertrag mit Äthiopien
Die Region am Horn von Afrika ist ein chronischer Krisenherd. Zwischen Eritrea und Dschibuti gibt es einen andauernden Grenzkonflikt. Auch die Beziehung zwischen Äthiopien und Eritrea war nach Ende des 30-jährigen Unabhängigkeitskrieges 1993 sehr angespannt. 2018 unterzeichneten die beiden Länder eine gemeinsame offizielle Friedenserklärung.
Seit November 2020 herrscht in Tigray, der Grenzregion zwischen Äthiopien und Eritrea, ein kriegerischer Konflikt. Tausende Menschen sind aus ihren Häusern vertrieben worden, ganze Dörfer stehen leer. Geflüchtete berichten von schwerer Gewalt und Plünderungen. Die Region ist zu großen Teilen von der Außenwelt abgeschnitten. Zehntausende Menschen sind seit Beginn des Konflikts in den benachbarten Sudan geflohen.
Die Vereinten Nationen stufen die humanitäre Lage in Tigray als sehr besorgniserregend ein. Schon vor Beginn des Konflikts waren dort 950.000 Menschen auf Hilfe angewiesen. Nun könnten mehrere Millionen hinzukommen. Die schwierige Sicherheitslage sowie logistische und bürokratische Hürden stellen humanitäre Helfer:innen vor große Herausforderungen.
Die Ursachen des Konflikts sind komplex. Seit vielen Jahren gibt es Spannungen zwischen der äthiopischen Zentralregierung und dem Bundesstaat Tigray. Neben lokalen Milizen und dem äthiopischen Militär soll auch Eritrea an den Kämpfen beteiligt sein. Die UN fürchten, dass die Konflikte die gesamte Region am Horn von Afrika destabilisieren könnten.
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit vielen Jahren in Äthiopien und den Nachbarländern aktiv. Mithilfe lokaler Partnerorganisationen und wo immer möglich unterstützen sie auch vertriebene Menschen aus Tigray.
Warum fliehen Menschen aus Eritrea?
Fast 80 Prozent der Menschen sind in der Landwirtschaft tätig. Überweidung, Abholzung und Brandrodung in der Landwirtschaft begünstigen die Bodenerosion, Dürren, Desertifikation und Heuschreckenplagen zerstören oft ganze Ernten. Häufig genügen die Erträge nicht, um den Bedarf an Nahrungsmitteln der wachsenden Bevölkerung zu decken. Immer wieder kommt es zu Hungersnöten, die Tausende zur Flucht zwingen.
Die Mütter- und Kindersterblichkeit ist nicht zuletzt wegen der verbreiteten weiblichen Beschneidung eine der höchsten der Welt.
Quellen: CIA (The World Factbook), AA, WHO, Reporter ohne Grenzen (Stand: 04/2018)
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